THURINGIA

Die Geschichte der Thuringia Versicherung

Die Thuringia Versicherung wurde 1853 als Eisenbahn- und Allgemeine Rückversicherungs-Gesellschaft in Erfurt gegründet. Sie war in der Feuer-, Lebens-, Unfall- und Transportversicherung tätig. 1938 wurde in Thuringia Versicherungen umfirmiert. Später wurde der Stammsitz von Erfurt nach Hann. Münden verlegt und dann nach München. 1929 gab die Thuringia Versicherung das Lebensversicherungsgeschäft an die Aachener und Münchener ab und 1931 wurde das Lebensversicherungsgeschäft vollständig von der Aachener und Münchener übernommen. 1976 folgte der Abschluss eines Beherrschungsvertrages mit der Aachener und Münchener Beteiligung AG. Damit ist die Thuringia in der Folge vollständig in den Generali-Konzern aufgegangen.

Zwei Stuben und eine Kammer. Darin begann es 1853. In dem baufälligen Hause Nr. 1770 zu Erfurt, in der Auguststraße gelegen und genannt „Zum Lohfinken“.

Karl Ferdinand Wehle, seines Zeichens Bürovorsteher und Kalkulator der Thüringischen Eisenbahngesellschaft, arbeitete dort, besessen von der Idee einer Versicherung für die Eisenbahn, an den Vorbereitungen für die Gründung einer Versicherungsanstalt unter der Firma

THURINGIA Eisenbahn- und Allgemeine Rückversicherungsbank

Text und Bilder: Jubiläumsschrift „THURINGIA 100 Jahre einer deutschen Versicherungsgesellschaft“ – ein Geschenk der Gesellschaft an ihre Mitarbeiter 1953

Der Standort München ab 1876

In München erwarb die Gesellschaft am 18. Februar 1876 zur Übernahme am 1. März 1876 die Hausgrundstücke München Glückstraße 1 a und 1 b (später 3 und 5) – in dem Hausgrundstück Glückstr. 1 a befanden sich die Büros der Gesellschaft schon seit längerer Zeit – für 192,000 M*. Bauliche Änderungen waren nur in geringem Umfang erforderlich. Nach 1900 aber zeigte sich, daß die Häuser mehr und mehr unzulänglich wurden. Es hätte größerer Umbauten bedurft, um sie den geschäftlichen Notwendigkeiten entsprechend umzugestalten, wobei nicht einmal die Gewähr gegeben war, daß eine wirklich befriedigende und für längere Zeit ausreichende Lösung erzielt worden wäre. Deshalb und weil auch die Lage der Grundstücke den veränderten Verhältnissen nicht mehr angemessen erschien, sah die Gesellschaft von einem Umbau ab und entschied sich dafür, einen ihren Bedürfnissen angepassten Neubau zu errichten. Zu diesem Zwecke kaufte sie einen Bauplatz an der Ecke Widenmayer- und Liebigstraße, auf dem in den Jahren 1910 bis 1911 ein Neubau errichtet wurde. In dessen Untergeschoß und Erdgeschoß befinden sich die Geschäftsräume der Gesellschaft, während die Obergeschosse als Wohnungen vermietet sind. Dieses München, Widenmayerstraße 16 belegene Gesellschaftsgebäude kostete einschließlich der Aufwendungen für den Erwerb des Grund und Bodens 750,677 M*. Es wird seit Mai 1911 benutzt. Die Grundstücke Glückstraße 3 und 5 verkaufte die Gesellschaft im Februar 1911 für den Preis von 210,000 M*.

Text wörtlich übernommen aus dem Buch „75 Jahre Versicherungsgesellschaft Thuringia“ Seiten 54 und 55. Das Buch – hergestellt in der Buchdruckerei U. Stenger, Erfurt – befindet sich in meinem Besitz.

* Als letztes Land des neuen Kaiserreichs führte Bayern am 1. Januar 1876 die Mark-Währung ein. Damit wurde beginnend 1871 im gesamten Kaiserreich von Gulden und Kreuzer auf Mark und Pfennig umgestellt.